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Wir warten auf das iPhone

29.06.2007 | 13:13 Uhr |

Videos und E-Mails für die Masse

Nach der Keynote vom 11. Juni lässt sich das Unternehmen auch zu einer Stellungnahme an die interessierten Verbraucher herab. An potenzielle Kunden schicken Apple und sein Exklusivpartner AT&T eine E-Mail. Motto: Ohne iTunes-Account geht nichts . Wer sich ein Apple-Handy zulegen will, muss sich beim Musik- und Videodienst von Apple registrieren. Später wird klar, warum. Den Vertrag für das neu gekaufte Handy aktiviert man von zuhause aus mit Hilfe von iTunes .

Infos auf der Apple-Seite
Vergrößern Infos auf der Apple-Seite

Apple veröffentlicht einige Videos, die zeigen, welche Funktechniken das Handy verwendet und wie man den neuartigen Touchscreen bedient. Eine geschickte Mischung aus Werbe- und Einführungsfilm für die „early adopters“ – denn aufgrund des großen Andrangs in den ersten Verkaufstagen dürfte für eine persönliche Beratung kaum Zeit sein.

Was die Analysten meinen

Die Analysten sind sich uneins, inwieweit das Apple-Handy ein wirtschaftlicher Erfolg wird. Die Marktforscher von M Metrics haben in den USA 19 Millionen Verbraucher ermittelt , die ein „starkes Interesse“ am Apple-Handy haben. Diese Zahl der Kaufinteressenten ist riesig, jedoch wissen die Marktforscher nicht, wer von den 19 Millionen auch tatsächlich ein Handy kaufen wird.

Die Marktforschungsunternehmen IDC und Market Insight zeigen sich zurückhaltender . Sie sehen ein Risiko in dem möglicherweise als zu hoch empfundenen Preis für Telefon und Handyvertrag. Sie prognostizieren, dass von den 19 Millionen Interessierten nur rund 10 Prozent ein iPhone kaufen: Das würde vergleichsweise überschaubare 1,9 Millionen verkaufte Telefone ergeben. Und Apple selber will nächstes Jahr weltweit bereits zehn Millionen Geräte absetzen.

Die Marktforscher von Gartner geben dem iPhone wenig Chancen im Business-Bereich . Für Unternehmen würden dem Mobiltelefon wichtige Funktionen fehlen. So besitze es keine Firewall und unterstütze weder Microsoft Exchange noch Lotus Notes. Hinzu kommen Meldungen, dass die Zulieferer nicht genügend der neuartigen Multi-Touch-Displays herstellen können . Sharp hat nach Informationen aus Branchenkreisen mit einer hohen Ausschussrate zu kämpfen. Der deutsche Zulieferer Balda soll mehr Displays als vereinbart an Apple liefern – doch ein zweites Werk in China zu bauen kostet Zeit.

Die meisten Finanzanalysten trauen Apple jedoch durchaus zu, den Erfolg des iPod mit dem iPhone zu wiederholen. Gene Muster hält sich zwar zurück , was die Erfolgsaussichten in Europa angeht. Für die USA erwartet er aber einen großen Gewinn, nicht zuletzt da AT&T hohe Zuzahlungen für das Handy und Gewinnbeteiligungen zahlen müsse. Ben Reitzes vom Finanzhaus UBS prognostiziert, dass Apple mit dem iPhone neue Käufer für seine iPods und Mac-Rechner anlocken dürfte. Der Analyst erwartet für Apple weiter steigende Gewinne.

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