Der Mac Mini als Videoserver
Ein Mac Mini als Videoserver braucht mehr von allem: mehr Leistung, mehr RAM und mehr Festplattenplatz. Empfehlenswert ist ein Intel-Mac (Core 2 Duo) mit wenigstens 2 GHz Taktrate und mindestens 4 GB RAM. Die interne Festplatte reicht nicht mehr aus, selbst 1 TB sind gerade mit TV-Mitschnitten schnell gefüllt. USB 2.0 würde zwar von der Geschwindigkeit gerade noch ausreichen, aber Firewire 400 oder Firewire 800 ist eindeutig besser. Gerade wenn gleichzeitig Fernsehprogramme aufgezeichnet werden und die Tochter ihre Soap in ihr Zimmer streamt, ist die höhere Leistung von Firewire gegenüber USB überlegen. Auch hier dürfte klar sein: Ethernet-Kabel ist Pflicht - sonst gibt es Bild- und Tonaussetzer. Neben der Zusatzhardware für die Speicherung benötigt man noch einen oder mehrere Fernsehempfänger für die Aufzeichnung von Fernsehprogrammen. Wir gehen einmal davon aus, dass dies die Hauptquelle für Filme ist, so lange es noch keine anderen legalen Quellen gibt. Apples iTunes-Store ist hier eine Ausnahme, jedoch lassen sich die geliehenen und gekauften Filme nur auf anderen Macs oder über Apple TV abspielen.
Als Serversoftware ist Eye Connect ideal: Sie bietet nicht nur den direkten Zugriff auf die Ordner mit den Medien, sondern auch auf die TV-Mitschnitte von Eye TV. Wer seine Mitschnitte exportiert, kann alternativ die Software Twonkyserver nehmen. Eine Alternative zu Eye Connect - aber nur für die Bravia-Fernseher von Sony - ist iSedora. Damit ist sogar ein Zugriff auf die einzelnen Tonspuren möglich, was mit Eye Connect leider nicht funktioniert. Bei Filmen aus anderen Quellen, wie Trailer oder private Videos, gilt diese Einschränkung nicht.
Jetzt fehlt uns nur noch ein Abspielgerät für die Videos. Die Auswahl wird auf diesem Gebiet immer größer. Neben den klassischen Streaming-Playern wie Fantec TV-FHDS gibt es alternativ Bluray-Player wie Samsung BD-C5500 und Fernseher wie Samsung UE40-C6700 mit Streaming-Empfänger.
Der Videoserver als Player
Wenn man schon Filme aufzeichnet oder sammelt, dann kann man sie eigentlich auch gleich mit dem Mac Mini ansehen. Zusätzlich zu unserer Video-Serverausstattung benötigen wir eine Verbindung zu unserem Flachbildschirm und zu den Lautsprechern. Wer den neuen Mac Mini einsetzt, ist fein raus, denn er verfügt schon über einen HDMI-Anschluss, der nicht nur das Bild, sondern auch den Ton überträgt. Für den alten Mac Mini benötigt man einen Adapter.
Bei den Audio-Adaptern hat man zwei Möglichkeiten: Die getrennte Übertragung von Bild und Ton oder einen Adapter, der gleich beides weiterleitet; etwa von Higoto. Hierbei handelt es sich um einen HDMI-Adapter, der mit dem Mini-Displayport und einem USB-Anschluss des Mac Mini verbunden wird. Über USB erfolgt die Toneinspeisung ("PCM-Stereo") in den Adapter, damit der Ton über HDMI an den Fernseher oder Verstärker übertragen wird. Die andere Variante ist die getrennte Übertragung von Bild und Ton. Den nötigen Mini-Displayport nach HDMI-Adpater gibt es beispielsweise von Higoto oder Delock. Was wir jetzt noch benötigen, ist ein optisches Digitalkabel mit einem seltenen Mini-Toslink-Stecker. Im Handel sind Adapterstecker von Toslink auf Mini Toslink erhältlich oder Kabel wie HC303-200 von Clicktronic, das einen Mini-Toslink-Stecker hat.
So gerüstet, können wir uns an das Filmvergnügen machen. Damit man den gleichen Komfort wie bei einem normalen Fernseher genießt, hat Eye TV einen Vollbildmodus. Es genügt, die Fernbedienung des Eye-TV-Empfängers oder des Mini zu verwenden. Ähnliches geht auch mit den Tubestick -Empfängern von Equinux, bei denen es die Verwaltungssoftware Mediacentral gibt. Mit Mediacentral greift man dann auf die Tubestick-Aufzeichnungen zu.
Wer nicht nur seine TV-Aufzeichnungen sehen möchte, Musik abspielen und Bilder anschauen, braucht eine kleine Hilfe. Remote Buddy ist eine Erweiterung, mit der man der Fernbedienung die von Apple integrierten Möglichkeiten entlockt und auch noch frei zuweisen kann. Somit ist es kein Problem, beliebige Anwendungen zu starten oder zu beenden; wie Keynote-Präsentationen auswählen und steuern. On Top kommt noch die Möglichkeit, das alles auch über einen iPod Touch oder iPhone zu erledigen - inklusive komfortablem Zugriff auf die Eye-TV-Mitschnitte.
Bei der Videowiedergabe ist der neue Mac Mini gegenüber seinem Vorgänger leicht im Vorteil. Die Grafikkarte und die verbesserte CPU-Leistung ergeben eine bessere Video-Perfomance. Wenn der Alte noch gelegentlich bei HD-Filmen ruckelt, geht es beim Neuen sichtbar besser.