Das neue macOS Big Sur ist laut Apple das "größte Design-Update seit der Vorstellung von Mac OS X".

Entwickler können sich die Betaversion von macOS Big Sur seit Montag ansehen. Im Juli, der ja nicht mehr weit entfernt ist, soll auch der allgemeine Betatest beginnen. Dann kann sich jeder Interessierte ein Bild davon machen, wie es zukünftig auf dem Display seines Macs aussehen wird.
Transparent und luftig
Das Dock und die Menüleiste sind transparenter geworden, sodass der Schreibtischhintergrund nun deutlich durchscheint. Außerdem klebt das Dock nicht mehr am Displayrand, sondern schwebt jetzt über dem Schreibtisch. Man kann es aber wie bisher nicht nur unten, sondern auch links oder rechts auf dem Bildschirm anordnen. Eine Besonderheit des Menüs: Je nach Helligkeit des Hintergrunds ist die Beschriftung entweder weiß oder schwarz.


Die Untermenüs haben aber immer eine schwarze Beschriftung. Sie sind aber nun deutlich luftiger, sowohl in der Höhe als auch in der Breite.

Schaut man sich die Symbole der Programme in Launchpad oder im Dock an, erinnern sie an iPhone und iPad. Denn Apples Designer haben die Programmsymbole an das von iOS und iPadOS her gewohnte Erscheinungsbild angepasst. Das hat den Vorteil, dass die Symbole auf allen Geräten nun einheitlich sind.

Auch viele Symbole der Systemeinstellungen zeigen sich in einem neuen Look.

Kontrolle und Info
Ein ganz neues Element in macOS Big Sur ist das Kontrollzentrum, das rechts im Menü mit einem eigenen Symbol platziert ist. Es bietet analog zum Kontrollzentrum von iOS und iPadOS einen schnellen Zugriff auf wichtige Einstellungen wie WLAN, Bluetooth oder Airdrop. Im Kontrollzentrum klickt man das jeweilige Symbol an und nimmt dann die Einstellungen vor. Zudem lässt sich im Kontrollzentrum die Bildschirmhelligkeit und die Lautstärke der Lautsprecher einstellen.

Einige der Symbole lassen sich zusätzlich auch direkt in der Menüleiste platzieren, um sie immer im Blick zu behalten, wie etwa das WLAN und bei den mobilen Macs der Batteriestatus. Zudem wird nun ein Benutzungsprotokoll der Batterie in der Systemeinstellung „Batterie“ angezeigt, die die Systemeinstellung „Energie sparen“ ersetzt.

Die Mitteilungszentrale, die nun die Heute-Ereignisse und die Mitteilungen unter einem Dach zusammenfasst, zeigt sich flexibler als bisher. Es gibt zum einen die Möglichkeit, die Widgets in drei unterschiedlichen Größen zu platzieren, wobei nicht alle Widgets sämtliche Größen anbieten. Zum anderen stehen einige zusätzliche Widgets von Apple zur Verfügung, und Drittanbieter können zukünftig ebenfalls Widgets programmieren. Sind von einer App wie Mail oder Nachrichten mehrere Mitteilungen aktuell, fasst sie die Mitteilungszentrale jeweils zu einer Gruppe zusammen.

Modernisierte Fenster
Die Fenster im Finder zeigen sich in einem neuen Kleid. Titelleiste und Symbolleiste bilden jetzt eine Einheit, alle Elemente sind in einer Reihe angeordnet. Die Symbole für die einzelnen Funktionen wurden überarbeitet und sind deutlich luftiger platziert als bisher. Auch die Ordnersymbole haben die Designer neu gestaltet, und die Einträge in der Seitenleiste haben jetzt mehr Platz. Die Überarbeitung der Fensteransicht erstreckt sich aber nicht nur auf den Finder. Sondern auch alle Programmfenster, die Seitenleiste und die Fenster für die Programmeinstellungen haben die Designer an dieses neue Erscheinungsbild angepasst.

Hand angelegt haben die Entwickler zudem an die Dialogfenster zum Öffnen und Sichern in den Anwendungen. Sie blenden sich jeweils in der Mitte des Dokumentfensters ein und sind nun so gestaltet, dass sie weniger Platz einnehmen. Der Hintergrund ist weiß, Umrandungen sind weggefallen und die Ecken abgerundet.

Das neue Fensterdesign gibt es nicht nur im Finder, sondern auch in Programmen wie hier in Mail und in Notizen.

Freilich, das sind die ersten Schritte in Richtung finales Betriebssystem irgendwann mal im Herbst, weitere Betas von macOS Big Sur können an Funktionen und Design weitere Änderungen bringen. Unser erster Blick zeigt, in welche Richtung Apple sein Desktop-Betriebssystem entwickelt – zumindest was Design angeht, wird das macOS an iPadOS und iOS angepasst.