macOS 11.1 Big Sur ist da! Apple verteilt Updates über den Mac App Store, das können Sie tun, wenn es bei der Installation hakt. Eine Lösungsmöglichkeit hat Apple in Big Sur nun aber gestrichen.

Mit macOS 11 hat Apple im November das nächste große Update für sein auf Unix basierendes Betriebssystem, nachdem sich Cupertino vor vier Jahren schon vom "X" in der Nomenklatur verabschiedet hatte, stellt der Hersteller nun die Version von "10." auf "11". Kurz hatte es Probleme beim Download gegeben, offenbar waren Apples Server mal wieder von der starken Nachfrage überlastet. Doch sonst läuft alles glatt, auch mit dem ersten Wartungsupdate auf Version 11.1 von Big Sur – die Erstveröffentlichung hatte die Versionsnummer 11.0.1 getragen. Dass es wieder zu solchen oder manchmal zu anderen Problemen kommen kann und wie Sie diese lösen, erklärt dieser Ratgeber im Detail.
Keine Stand-Alone-Updater mehr bei Apple
Softwareupdates verteil Apple nun seit fast zehn Jahren über den Mac App Store respektive über die Systemeinstellung Software-Update. Doch konnte man auf Apples Support-Seiten stets Combo- oder Delta-Updater finden, die zwar kein komplettes Betriebssystem wie Mojave, Catalina oder eben jetzt Big Sur beinhalteten, aber dieses auf die neueste Version brachten, etwa Catalina auf 10.15.6. Damit ist aber nun Schluss, tweetet der Blog Mr. Macintosh , es gibt seit macOS 11 Big Sur keine Combo-Updates mehr, die Aktualisierung auf Version 11.1 erfolgt allein über die Systemeinstellung "Softwareupdate". Die Gründe dafür sind nicht bekannt, Combo- respektive Delta-Updates haben oft geholfen, wenn es mit dem Update Probleme gab, The Eclectic Company fordert daher ihre Leser auf, bei Apple gegen die Maßnahme lautstark zu protestieren, auf den üblichen digitalen Kanälen. Apple lässt sich von derartiger Kundennachfrage aber selten umstimmen, wir wären jedoch auf eine Begründung sehr gespannt, warum Apple fortan auf Combo- und Delta-Updates verzichtet. pm
Eine einzelne Alternative zu der Systemeinstellung "Softwareupdate" bleibt wohl
Terminal mit seinem Befehl "softwareupdate"
.
Neue Versionen von macOS verteilt Apple über den Mac App Store – das gilt auch für Wartungsupdates und selbst die Public-Beta-Versionen, die Apple seit Herbst 2014 anbietet, zu finden sind neue Versionen aber seit macOS 10.15 wieder in der Systemeinstellung "Softwareupdates". In einigen Fällen treten bei der Aktualisierung Probleme auf, in der Beta-Phase ist das eher möglich, aber auch für finale Fassungen nie ganz auszuschließen, vor allem die ersten. Ärger gibt es entweder in Form einer abgebrochenen Installation oder von Problemen mit dem Betriebssystem nach dem obligatorischen Neustart. Der Normalfall ist das glücklicherweise nicht, denn wenn der Installationsassistent merkt, dass etwas faul sein könnte, bricht er seinen Job ab und der Stand von macOS auf dem Mac bleibt unverändert. Lesen Sie hier, was Sie tun können, damit das Update auf macOS 11 Big Sur störungsfrei abläuft.
Vor Update immer Daten in ein Backup sichern
Vor jedem Update von macOS sollten Sie immer eine vollständige Datensicherung erstellen, also ein
Time-Machine-Backup
anfertigen oder gleich einen Clone des aktuellen Betriebssystems. Geht bei der Aktualisierung etwas schief, können Sie Ihren Rechner aus dem Time-Machine-Backup jederzeit wiederherstellen oder das Image zurück auf Ihren Mac spielen. Programme, die bei der Erstellung von Images helfen, sind zum Beispiel
SuperDuper
oder
Carbon Copy Cloner
. Unter macOS Big Sur haben diese (noch) Probleme, einen bootfähigen Klon zu erstellen, das ist bei macOS 101.5 Catalina oder früheren Versionen, von denen Sie aktualisieren wollen, aber nach wie vor möglich – und für den schnellsten Weg zurück zum macOS von gestern durchaus empfehlenswert.
Auch das im Lieferumfang des Mac enthaltene
Festplattendienstprogramm
kann einen Klon der Mac-Festplatte erstellen. Allerdings müssen Sie den Mac dazu von einem USB-Stick starten. So ist es auch ratsam, vor der Installation von Big Sur einen solchen anzufertigen, mit der letztgültigen Version von macOS 10.15 Catalina.
Wie das geht, haben wir hier im Detail beschrieben
.
Sind Time-Machine-Backup und Klon angelegt, müssen Sie bei fehlgeschlagenen Updates keine Probleme fürchten, da Sie Ihr altes System und alle Daten schnell und einfach wiederherstellen können.
Platzprobleme beheben
Sehr häufig bricht der Installationsassistent von macOS ab, wenn nicht genügend Festplattenplatz auf dem Rechner zur Verfügung steht. Eine neues System wie zuletzt macOS 11 Big Sur benötigt mittlerweile mindestens 12 GB Festplattenplatz, teilweise deutlich mehr. Die Aktualisierung sollten Sie aus Sicherheitsgründen erst dann beginnen, wenn auf dem Mac noch mindestens 15 GB Festplattenplatz frei ist. Auch die Wartungsupdates zwischendrin können recht umfänglich sein.
Wenn nicht genügend Platz frei ist, wirft der Mac eine Fehlermeldung aus und Sie müssen erst genügend Platz frei schaufeln, bevor Sie die Prozedur erneut starten. Der erste Anlaufpunkt ist der Papierkorb: Einmal geleert könnte der benötigte Speicher bereits vorhanden sein. Leeren Sie den Trash aber regelmäßig, könnte der nächste Schritt sein, nicht mehr benötigte Programme zu löschen. Auch sollte man beachten, dass Time Machine in neueren Versionen des macOS Snapshots auf der Festplatte anlegt, die den freien Platz minimieren könnten.
Seit macOS 10.12 Sierra verfügt das Mac-Betriebssystem über eingebaute Routinen zur Speicheroptimierung . Der Clou dabei ist, dass das System selten benötigte Daten in den eigenen Cloud-Speicher verlegt und von der Mac-Festplatte löscht. Auch entleert die Speicheroptimierung den Papierkorb selbstständig.

Frühjahrsputz und Ausmisten sind jedoch Themen für sich, Sie finden bei uns hilfreiche Ratgeber:
Mac aufräumen - Programme richtig deinstallieren
Mac aufräumen und sauber halten
Mac-Programme ohne Spuren löschen
macOS neu installieren
Haben Sie Ihre Daten gesichert und die Installation verweigert weiter ihre Dienste, können Sie macOS am einfachsten
komplett neu über das Internet installieren
. Um die Neuinstallation zu starten, halten Sie beim Neustart die Befehlstaste (⌘) und die Taste R gedrückt. Anschließend startet der Assistent, mit dem Sie macOS erst aus dem Mac App Store herunterladen und danach neu installieren. Der Vorgang kann allerdings einige Stunden dauern, das hängt vor allem von der Geschwindigkeit Ihrer Internetleitung und Ihres Mac ab. Verfügen Sie über einen bootfähigen USB-Installations-Stick, stecken Sie diesen ein und halten beim Start des Mac die Leertaste gedrückt, dann gelangen Sie in den Bootmanager, in dem Sie das Startvolume auswählen können.
Vor einer Neuinstallation sollten Sie in der Wiederherstellungsumgebung über das Festplattendienstprogramm eine Reparatur der Festplatte starten. Dabei werden häufig Fehler behoben, die sich auf Aktualisierungen des Betriebssystems auswirken.
Update-Installation schlägt fehl – Combo-Update nutzen
Wenn das Update für macOS fehlschlägt, zum Beispiel weil der Download über den App-Store nicht funktioniert, kann es helfen, auf der Apple-Support-Seite das entsprechende Combo-Update herunterzuladen – das bietet Apple aber nur bis einschließlich macOS 10.15 Catalina ab, ab Big Sur nun nicht mehr. Suchen Sie dazu nach der Version der Aktualisierung, zum Beispiel „macOS Catalina“ und dem Begriff „Combo Update“. Öffnen Sie den Link und laden Sie die Installationsdatei herunter. Installieren Sie das Update auf diesem Weg, sollte das Installations-Programm mit dem Combo-Updater ohne Ärger durchlaufen.
Update-Installation manuell starten oder neu herunterladen
Laden Sie ein Update für macOS herunter, landet dieses normalerweise im Ordner Programme respektive /Applications/. Rufen Sie die Installer-Datei über den Finder auf und starten Sie per Doppelklick die Installation erneut, wenn sie mit einem Fehler abbricht, oder gar nicht erst anspringt. Ist das Update nicht im Programme-Ordner zu finden, können Sie es erneut aus dem Mac App Store herunterladen. Dazu rufen Sie den Mac App Store unter macOS auf und lassen sich die bereits gekauften Apps anzeigen. Hier sollte das jüngste Update dann zu finden sein.
Kleinere Aktualisierungen sind über den Menüpunkt „Updates“ zu finden. Bevor Sie ein Update neu starten oder herunterladen lassen, stellen Sie sicher, dass sich keine Reste mehr auf der Festplatte befinden oder im Papierkorb. Vor allem im Programme-Menü des Finders darf sich das Installationsprogramm nicht mehr liegen. Reicht das nicht, überprüfen Sie noch den Inhalt des Verzeichnisses „/Library/Updates“. Auch hier sollten nicht mehr benötigte Daten gelöscht werden.

Die Uhrzeit muss stimmen
Schlägt die Aktualisierungsinstallation fehl, liegt es oft an einer falschen Uhrzeit. Rufen Sie in den Systemeinstellungen die Einstellungen des Datums und der Uhrzeit auf. Stellen Sie sicher, dass die Option „Datum und Uhrzeit automatisch einstellen“ gesetzt ist. Durch Aktivierung dieser Option verbindet sich der Mac mit dem Internet und stellt seine Uhrzeit neu.

Gelingt das Stellen der Uhrzeit nicht in der grafischen Oberfläche, können Sie die Einstellung auch im Terminal aktualisieren lassen. Der Befehl dazu lautet:
sudo ntpdate -u time.apple.com
Wollen Sie die Zeit nicht mit dem Internet synchronisieren, sondern manuell stellen, zum Beispiel auf den 13.11.2020 um 12:30, verwenden Sie den Befehl:
date 1113123020
So können Sie auch fehlerhafte Installationen reparieren, die Sie über das Wiederherstellungs-Programm beim Booten des Macs starten. Gelingt auch hier die Installation nicht, rufen Sie das Terminal auf und setzen die Uhrzeit korrekt. Um die Wiederherstellung zu starten, halten Sie beim Neustart die Befehlstaste (⌘) und die Taste R gedrückt.
Partition mit dem Festplattendienstprogramm reparieren
Installieren Sie eine neue Mac-Version, oder ein größeres Update, kann es passieren, dass die Aktualisierung mit einem Fehler abbricht, weil die Partition nicht angepasst werden kann. Solche Fehler können Sie häufig im Festplattendienstprogramm beheben. Rufen Sie dieses auf und klicken Sie auf „Erste Hilfe“. Starten Sie danach die Ausführung des Scan-Vorgangs und lassen Sie die Festplatte reparieren. Starten Sie danach die Installation der Aktualisierung erneut, sollte diese ohne Fehler durchlaufen.

Gelingt das nicht, starten Sie beim Booten des Rechners die Wiederherstellung von macOS und dann hierüber das Festplattendienstprogramm. Um die Wiederherstellung zu starten, halten Sie beim Neustart die Befehlstaste (⌘) und die Taste R gedrückt.
Installation bricht wegen fehlender Benutzerrechten ab
Eine weitere potentielle Hürde für das Update: Die Benutzerrechte sind nicht optimal gesetzt sind, sodass die Installation mit einem Fehler abbricht. Booten Sie den Mac in diesem Fall im Wiederherstellungsmodus. Um die Wiederherstellung zu starten, halten Sie beim Neustart die Befehlstaste (⌘) und die Taste R gedrückt. Öffnen Sie danach ein neues Terminal-Fenster und geben Sie „resetpassword“ ein. Setzen Sie das Kennwort zurück, und lassen Sie auch die Berechtigungen zurücksetzen. Starten Sie danach den Rechner neu.
macOS im Safe Modus starten
Reagiert der Mac nach der Installation einer Aktualisierung oder einer neuen Version nicht mehr, versuchen Sie das Gerät im Safe Modus zu starten. Halten Sie dazu beim Starten die „Shift“-Taste gedrückt. Das muss aber vor dem Erscheinen des Apple-Logos erfolgen.
Error für Recovery-System bei Installation beheben
Erhalten Sie eine Meldung der Art: „Install Failed: macOS could not be installed on your computer. macOS can't be installed on the disk Macintosh HD because a recovery system can't be created“. Diese deutet darauf hin, dass die Partitionsgröße für die Wiederherstellungs-Partition zu klein ist.
Überprüfen Sie in diesem Fall mit dem Festplattenverwaltungsprogramm die Partitionierung der Festplatte, auf der Sie macOS installieren oder aktualisieren wollen. Dazu verwenden Sie entweder die Wiederherstellungsumgebung oder das Festplattendienstprogramm der aktuell installierten Version von macOS. Verkleinern Sie die aktuelle Partition etwas, damit das Installationsprogramm den freien Bereich selbst verwenden kann. Hier reichen oft 128 MB aus.
